Es kommen ständig neue Schneidwerkzeuge auf den Markt. Doch wie verläuft der Prozess eines neuen Produktes vom Konzept bis hin zur Spindel? Unsere Abteilung für
Produktmanagement und -entwicklung hat die Aufgabe, jedes Jahr neue Werkzeuge zu entwickeln. Ein Mitglied des Teams ist der Produkt- und Entwicklungsingenieur Jan Bittner.
Jan kam im Januar 2015 zu Dormer Pramet und wurde Teil des Teams zur Entwicklung eines Sortiments von Hochleistungs-Fräswerkzeugen. Fast drei Jahre später wurde
eine neue Reihe von SBN10-Fräsern und BNGX-Wendeschneidplatten auf den Weltmarkt gebracht. Dies ist der zweite Teil von Jans Geschichte.

Zum zweiten Quartal 2016 konnten wir mit der Testphase starten. Dies umfasste mehrere Tests beim Kunden vor Ort, da dies der beste Weg ist, um zu überprüfen, wie
gut ein Produkt wirklich ist.
Wir waren überzeugt, dass es ein hervorragendes Produkt ist. Dies haben wir bewiesen, indem wir praktische Tests unter realen Bedingungen gefahren haben. Wir haben
viel aus diesen Tests gelernt, sodass wir wussten, welche Bereiche noch verbessert werden mussten.
Ein Test, den wir mit einem Kunden in Frankreich durchgeführt haben, beinhaltete die Bearbeitung eines titanhaltigen, austenitischen, Chrom-Nickel-Edelstahls. Es
ist ein extrem zähes und duktiles Material. Es erfordert eine Maschine, die zu hohen Vorschüben und langsamen Spindeldrehzahlen fähig ist. Wir haben es mit einem High-Feed-Fräswerkzeug eines
Wettbewerbers verglichen, das ähnliche Eigenschaften wie unser SBN10 aufweist.
Nach der Bearbeitung von drei Teilen war die Schneidkante der Wendeschneidplatte des Mitbewerbers abgenutzt, was den Bediener gezwungen hat, die Schneidkante zu
wechseln, um die Produktion fortzusetzen. Nach der Bearbeitung von acht Teilen mit den Wendeschneidplatten SBN10 und BNGX zeigte die Schneidkante nur einen geringen Verschleiß und war noch in
einem guten Zustand, um weiter zu fräsen.
Neben deutlich längeren Standzeiten war die Zerspanungsrate um 20 Prozent höher. Der Kunde war so beeindruckt, dass er sofort einen Fräser kaufte und Anfang 2018
sieben weitere vorbestellte.
Wir haben mehr als 20 Tests mit Kunden in Frankreich, Brasilien, Polen, China, Italien, Tschechien und Deutschland durchgeführt. Insgesamt erfüllten fünf dieser
Tests nicht unsere Erwartungen, daher haben wir weiter an der Verbesserung unseres Produkts gearbeitet.

Entscheidend ist während des Tests schnell reagieren zu können. Unstimmigkeiten müssen behoben und die Entwicklung des Werkzeugs so schnell wie möglich
verbessert werden, bevor es für weitere Tests wieder eingesetzt wird.
Wir haben zu diesem Zeitpunkt erkannt, dass wir bereit sind, das Produkt auf den Markt zu bringen. Wir haben weitere Gespräche mit Intellectual Property (IP)
geführt, um sicherzustellen, dass unser Patent vorhanden und alles vorbereitet ist.
Das Produkt auf den Markt bringen
Im November 2017 haben wir unser Sortiment an BNGX-Wendeschneidplatten und SBN10-Fräsern auf den Markt gebracht, fast drei Jahre nach der ersten
Konstruktionsvorbereitung.
In diesem Jahr werden wir neben 450 Fräsern mehr als 30.000 BNGX-Wendeschneidplatten in verschiedenen Größen und Spanbrechern in drei verschiedenen Varianten
fertigen; Einschraubfräser mit Gewindeschaft, Schaftfräser mit Parallelschaft und Aufsteckfräser.

Jan fügt hinzu: "Produktentwicklung ist sehr viel Teamarbeit. Es gibt viele Menschen auf der Welt, die an der Entwicklung neuer Schneidwerkzeuge beteiligt sind. Von Produktmanagement über Design, Technologie, Produktion, Test bis hin zu Vertrieb und Marketing.
Alle Abteilungen hängen zusammen und ein Bereich kann ohne die Unterstützung der anderen nicht erfolgreich sein. Alle müssen zusammenarbeiten, um ein Produkt
auf den Markt zu bringen.